Wie das in Holzwerkstätten häufig so ist, hadern wir schon lange mit der teilweise hohen Staubbelastung in der Luft. Daher hatten wir uns schon Anfang 2020 mit kleinen Luftfiltern ausgeholfen und Sensoren mit Alarmsystem installiert. Gerade bei Schleifarbeiten hat der Alarm allerdings wirklich oft ausgelöst und die halbe Nachbarschaft geweckt.

Umso größer war die Freude, als am 02.12.2021 unsere neue Absauganlage geliefert wurde. Es handelt sich dabei um ein Profi-Gerät – auch genannt „Reinluftabsauggerät & Entstaubungsanlage RL 200“.

Diese Anlagen sind für gewöhnlich ziemlich teuer und haben daher immer unsere finanziellen Möglichkeiten gesprengt. Aber 2020 wurde die Werkstattleitung auf Fördermöglichkeiten des hessischen Wirtschaftsministeriums aufmerksam. Kurzerhand stellten sie und das Finanzteam einen entsprechenden Antrag auf Förderung durch Lotteriegelder. Mit 4500€ wurde tatsächlich ein Großteil der Anschaffungskosten bewilligt und der Rest – teilweise durch Mitgliederspenden – vom Verein selbst übernommen.

Zwischenzeitlich hat die fast 400kg schwere Maschine ihren finalen Standplatz in einem kleinen Abstellraum unter der Treppe gefunden.

Der Makerspace Wiesbaden e.V. bedankt sich beim hessischen Wirtschaftsministerium und im speziellen bei Tarek Al Wazir, der der Förderung zugestimmt hat. An dieser Stelle auch Dank an alle freiwilligen Helfer, die den Einzug und alle notwendigen Vorbereitungen unterstützt haben.

Neben dem neuen Standort unter der Treppe benötigten wir auch ein neues Rohrleitungssystem, damit die Absauge effektiv ihre Arbeit verrichten kann.
Über den Hersteller der Anlage wurden nötige Leitungsquerschnitte, Abzweigungen und Schieber berechnet. Außerdem benötigten wir einen leisen Kompressor und die dazugehörigen Leitungen für die Betätigung der nun unter der Decke hängenden Absperrschieber. Zusammengerechnet entstanden für diesen Umbau ähnlich hohe Materialkosten, wie für das Gerät selbst.

Und wieder hatten wir großes Glück, denn unser Finanzvorstand kam auf die Idee bei der anstiftung anzufragen, welche uns bereits mit dem Lasercutterraum unterstützt hat und auch diesmal bereit war einen großen Anteil zu übernehmen.

Die Anstiftung  fördert, vernetzt und erforscht Räume und Netzwerke des Selbermachen. Dazu gehören Interkulturelle und Urbane Gärten, Offene Werkstätten, Reparatur-Initiativen, Open-Source-Projekte ebenso wie Initiativen zur Belebung von Nachbarschaften oder Interventionen im öffentlichen Raum.
Unser Dank geht an die ‚Anstiftung‘ und an Karim B. der sich dafür eingesetzt hat.

Mit der Lieferung aller Rohre, Schläuche, Schellen, Befestigungselemente und pneumatischen Schiebern begann das Technik Team mit der Montage der Rohre von der Absauganlage zu den einzelnen Maschinen.

Von der Absauge verlaufen nun Rohre (200mm, 160mm & 100mm) unter der Decke entlang zu Formatkreissäge, Hobel, Bandsäge, Schleifmaschine und Kappsäge.

Jeder Maschinenanschluss hat einen eignen elektropneumatischen Schieber, der von der jeweiligen (selbstgebauten) Maschinensteuerung geöffnet wird sobald die Maschine anläuft und um ca. 10 Sekunden verzögert wieder schließt, wenn die Maschine angehalten wird. Alle absaugberechtigten Maschinen haben hierzu einen Stromsensor, der dem Systemrechner meldet, sobald die Maschine angelaufen ist.

Die Absauganlage wird durch unser eigenes Zugangs- und Steuerungssystem ein- und auch wieder ausgeschaltet (mit 15 Sekunden Nachlaufzeit).

Die benötigte Pressluft, die auch für die automatisierte Reinigung der Filterfläche benötigt wird, kommt von einem kleinen, schallgedämpften Kompressor, der neben der Absauganlage steht.

Zusammenfassend kann gesagt werden, die Absaugleistung ist wirklich enorm, wie auf dem folgenden Bild gut zu erkennen ist: