Über uns

Was ist ein Makerspace ?

Ein MakerSpace ist eine offene Werkstatt mit Maschinen und Werkzeugen, die die Vereinsmitglieder gemeinsam nutzen. Hier können sich Selbermacher, Künstler, Kreative und Tüftler untereinander austauschen, unterstützen, dazulernen und inspirieren. In einem Makerspace kann man verschiedene Arbeitsweisen lernen, lehren und ausprobieren. Durch die Zusammenarbeit und das Teilen von Ressourcen wie Werkzeug, Raum, Wissen, Materialien, Zeit, gibt es hier für alle Mitgliedern die Möglichkeit eigene (kunst-)handwerkliche oder technische Vorhaben zu realisieren .

Immer mehr Menschen entwickeln und produzieren kreative, neuartige Produkte selber (engl. „do it yourself“ – kurz DIY) und nutzen dabei u.a. digitale Werkzeuge (3D-Drucker, Lasercutter & Co.). Das machen sie nicht nur daheim in ihrer Hobby-Werkstatt, sondern sie nutzen dazu immer öfter öffentlich zugängliche Werkstätten – auch, weil es immer mehr davon gibt. Diese öffentlich zugänglichen Werkstätten tragen Namen wie „Offene Werkstatt“ oder „Offenes Technologielabor“, aber auch „Makerspace“, „Fablab“ (von „fabrication laboratory“) und Hackerspace (dort wird vor allem, aber nicht nur, Open Source Software programmiert). In der offenen, freundlichen Atmosphäre und mit gegenseitiger Unterstützung wurden schon einige Geschäftsideen entwickelt – und jede Menge Neues gelernt, Innovatives produziert und Spaß gehabt.

Der Makerspace Wiesbaden

In Deutschland gibt es momentan ca. 230 offene Werkstätten mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die Wiesbaden am nächsten in Darmstadt und Frankfurt. Für eine regelmäßige Nutzung ist es natürlich wichtig, einen kurzen Anfahrtsweg zu haben. Deshalb ist für den Raum Mainz/Wiesbaden unser Makerspace momentan die einzige Möglichkeit.

Auch bei uns bietet sich die Möglichkeit mit unterschiedlichen Materialien und Gerätschaften handwerklich, künstlerisch und technisch zu arbeiten. Wir arbeiten viel mit Holz- und Holzwerkstoffen, aber auch mit Metall, Kunststoffen, Beton, Glas, u.v.m. Es gibt eine breite Auswahl an Holzwerkzeugen, 3D-Drucker,  CNC-Fräse und Lasercutter. Weitere Geräte z.B. für die Metallbearbeitung sollen ergänzt werden.

Durch die gemeinsame Nutzung der Werkstatt kommen unterschiedliche Kompetenzen, Interessen und Erfahrungen zusammen. Hier bekommt z.B. jemand, der sonst vor allem mit Holz arbeitet, Hilfe im Umgang mit anderen Materialien oder der technikinteressierte Schüler holt sich Tipps bei einem Elektro-Fachmann (manchmal auch umgekehrt). Es entsteht  die Möglichkeit zu gemeinsamen Projekten, die man als Einzelner nicht angehen würde.

Das Arbeiten an einer Idee umfasst nicht nur die reine Materialbearbeitung. Durch unsere elektronik- und informatik-erfahrenen Mitglieder können auch technische Ideen umgesetzt oder eigene Maschinen im und für den Makerspace gebaut werden. Beispiel hierfür ist der momentan entstehende große Lasercutter, an dem ca. 10 Mitglieder arbeiten.

Mitglieder

Unsere Mitglieder kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, Branchen und Nationalitäten. Viele haben oder hatten auch beruflich mit ähnlichen Themen zu tun, für andere ist es nur ein Hobby. Unser jüngstes Mitglied ist 13 Jahre, das älteste im Rentenalter. Unter unseren Mitgliedern gibt es Schreiner, Metallbauer, Elektrotechniker, Kunststoffschlosser, Bildhauer, 3D-Spezialisten, Architekten, Restauratoren, etc. Wir haben Mitglieder, die Inhalte vermitteln können, weil sie in dieser Richtung tätig sind oder waren (Lehrer, Lehrbeauftragte der FH, o.ä.) und auch jemanden, der schon bei Schulprojekten mitgewirkt hat und gerne auch im Rahmen des Makerspace mit Schülern zusammenarbeiten möchte.

Kooperationen

Durch die Vielzahl an Möglichkeiten und Kompetenzen bietet es sich an, dies auch nach außen weiterzugeben. Hier können Workshops für Erwachsene zu unterschiedlichen handwerklichen und technischen Themen angeboten werden. Vor allem aber ist die Arbeit  mit Kindern und Jugendlichen geplant. Im Rahmen von Schul-AGs oder Projektwochen können Schüler für handwerkliches Arbeiten begeistert werden oder für das technische Ausknobeln einer Idee. Eine gemeinsam gebaute Konstruktion kann physikalische Inhalte anschaulich machen, ein nachgebauter Alltagsgegenstand aus der Vergangenheit macht geschichtliche Inhalte greifbar. Hier gibt es viele Möglichkeiten mit unterschiedlichen Schulen und  Altersklassen zusammenzuarbeiten, die momentan durchdacht werden. Erste Kontakte mit Schulen und Ausbildungsstätten sind geknüpft. Die Zusammenarbeit mit einer Wiesbadener Schulklasse läuft bereits.

Schwerpunkte gemeinnütziger Arbeit

Im Gegensatz zu anderen gemeinnützigen Organisationen mit eindeutigem Schwerpunkt, sehen wir in einem Makerspace ganz unterschiedliche Zielgruppen und Schwerpunkte:

Durch Projekte mit handwerklichem Schwerpunkt können Kinder und Jugendliche ihr Interesse für das Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und vorhandene Talente entdecken. Nicht jede Schule verfügt über Werkräume und handwerklich ausgebildetes Lehrpersonal. Durch die Verknüpfung von EDV und Materialbearbeitung (z.B. mit Lasercutter oder CNC-Fräse) können bei uns auch Kinder und Jugendliche begeistert werden, die sonst vielleicht eher am Computer sitzen ohne kreativ tätig zu werden. Aus einem digitalen Modell oder Bild kann ein Objekt zum anfassen und weiterbearbeitet werden. Die Verknüpfung von EDV und Handwerk kann zudem eine gute Ergänzung während einer Ausbildung sein, sodass auch die Zusammenarbeit mit Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben sinnvoll sein kann.

Bei der Zusammenarbeit mit Schulen können außerdem technisch-naturwissenschaftliche Inhalte unterstützt werden. Ein Makerspace hat die Möglichkeit gemeinsam mit den Schülern Konstruktionen oder Maschinen zu bauen, die beispielsweise Inhalte aus der Physik veranschaulichen. Auch Projekte für den Bio-Unterricht, wie z.B. eine Wurmkiste zum Kompostieren, könnten bei uns gemeinsam mit einer Klasse entstehen und dann in der Schule die Verwandlung von Biomüll zu Kompost demonstrieren.
Auch Projekte mit ökologischem Schwerpunkt sind denkbar. So gibt es z.B. ein Open-Source-Projekt um Maschinen für Plastik-Recycling selber zu bauen, an dem unser Verein gemeinsam mit einer Schule teilnehmen könnte. Das Ergebnis wären dann selbst hergestellte nutzbare Gegenstände aus Recycling-Kunststoff.

Bei all diesen Inhalten erhoffen wir uns natürlich auch Mädchen für Inhalte und Berufe zu begeistern, die sonst vorrangig von Jungen gewählt werden.

Neben der Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen, ist auch die mit Seniorengruppen und Flüchtlingen möglich, wurde aber von uns inhaltlich noch nicht durchdacht.

P.S.: Wir sind übrigens als gemeinnütziger Verein anerkannt.